27.3.2020
Sehr geehrte Eltern,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Schülerinnen und Schüler
heute ist Tag 10 der Schulschließung, Tag 6 des Kontaktverbotes. Ruhe, besser gespenstische Stille herrscht in Schulen, Kitas, in den Innstädten, auf den Straßen, in Büros und Produktionsbetrieben.
Die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Sorgen und Ängste, die das Corona-Virus hervorruft, sind größer geworden. Wir denken an schon Erkrankte, ältere oder besonders gefährdete Menschen, an Menschen, die ihre Arbeit bereits verloren haben oder möglicherweise verlieren werden; Menschen, die einsam und alleine zu Hause sitzen und sich nicht hinaus wagen: Kinder und Jugendliche, Kranke, Alte, die auf persönliche soziale Kontakte verzichten müssen, Menschen, die ihre Arbeit, ihre täglichen Rituale oder Gänge einstellen müssen, Menschen, die nicht mehr besucht werden können. Von Normalität keine Spur mehr, für Optimismus – trotz des schönen Wetters – scheinbar kein Grund.
Doch als Christen dürfen wir voller Hoffnung, Glauben und Optimismus sein, die Zeichen der Ermutigung wahrnehmen: ein Lächeln, besorgte Nachbarschaft, Hilfsangebote gerade der jungen Menschen, gemeinsames Musizieren und Singen, Applaus für die vielen tatkräftigen, am Limit arbeitenden Menschen in den Krankenhäusern, Praxen, Laboren oder Supermärkten oder der Aufruf zum gemeinsamen Beten in den vielen Bistümern unseres Landes: Für Christen „gibt es zum Optimismus keine vernünftige Alternative“ (Karl Popper).
Der Zukunftsforscher Matthias Horx empfiehlt zur Stärkung unseres Optimismus eine „Re-Gnose“, eine Corona-Rückwärts-Prognose, bei der wir uns auf die helle Seite des Tunnels stellen und von der Zukunft zurückschauen ins Hier und Jetzt. Vielleicht werden wir dann aus dieser geänderten Perspektive sehen können, was die aktuell herausfordernde und verunsichernde Zeit Positives bewirkt haben könnte:
Etwa, wie die Kontaktsperre neue unerwartete Nähe für Paare und Familien einforderte; Herausforderung, aber auch riesige Chance für das Miteinander in den so wichtigen Beziehungen. Oder wie heutige Anonymität der entstandenen Nähe zu den Nachbarn gewichen ist. Das Übernehmen von Verantwortung für fremde Menschen, ohne nur noch an sich zu denken. Auch die Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber Berufsgruppen, die zuvor nur zu oft als selbstverständlich wahrgenommen wurden. Darüber hinaus die Kreativität, neue Strukturen und Möglichkeiten mit Blick auf Kommunikation und Arbeitsweisen zu entwickeln.
Ein solcher Perspektivenwechsel ermöglicht uns einen optimistischeren Blick auf die derzeitige Situation. Er lässt das Licht am Ende des Tunnels heller erscheinen und macht uns Hoffnung, aus dieser Krise positiv und gestärkt heraus zu gehen.
Wir wünschen Ihnen und euch, weiterhin hoffen zu können, zuversichtlich und optimistisch zu sein!
Herzliche Grüße sendet die Schulleitung der Maristenschule